Lösungsansätze

Um Lösungsansätze für das Problem der Bleivergiftungen bei Seeadlern und anderen Greifvögeln zu entwickeln, werden zunächst die Quellen der Vergiftungen überprüft. Dazu werden erlegte Wildtiere und deren Aufbrüche geröntgt, um das Verhalten bleihaltiger und bleifreier Munition im Tierkörper (z. B. hinsichtlich der Splitterwirkung) zu vergleichen. Zudem werden Wasservögel geröntgt, um den Anteil beschossener Tiere festzustellen.

Bleivergiftungen bei Seeadlern und anderen Greifvögeln können vermieden werden, indem auf die Verwendung splitternder bleihaltiger Munition verzichtet und Alternativmunition verwendet wird, die für fast alle gängigen Kaliber verfügbar ist. Das Ausschneiden des Schusskanals reicht häufig nicht aus, da bleihaltige Teilmantelgeschosse bis zu einem Durchmesser von 30cm um den Schusskanal streuen.

Adlerauge

Das Entfernen der Aufbrüche aus der Natur ist ebenfalls ein Beitrag zur Vermeidung von Bleivergiftungen bei Greifvögeln, ist aber für den Jäger mit Aufwand verbunden (z.B. Transport zur Tierkörperbeseitigung).

In Brandenburg wird die bleifreie Munition derzeit im Rahmen der Verwaltungsjagd erprobt. Eine Änderung der Durchführungsverordnung zum Landesjagdgesetz stellt zudem sicher, dass bleihaltige Aufbrüche keine Gefahr für Greifvögel mehr darstellen. Ein wichtiger Aspekt ist die Verbreitung der Information über die Gefährdung von Greifvögeln, insbesondere Seeadlern, durch bleihaltige Jagdgeschosse.