Erste Ergebnisse:

Bisher wurden 268 Tiere geröntgt. Die Abbildungen 1 und 2 zeigen die Aufteilung auf die vier Schalenwildarten, die Gewichtsklassen und die Jagdformen. Abbildung 3 gibt einen Überblick über die bei den Röntgenaufnahmen vertretenen Geschosse. Acht Tiere, von denen bisher der Abschussbericht fehlt, sind hier nicht aufgeführt.

22 Tiere wurden seitens der Brandenburger Landesforstverwaltung, des NABU Brandenburg, der Landesforstverwaltung Schleswig-Holstein und von Berliner Stadtjägern für die Computertomographie und die Sektion zur Verfügung gestellt (s. Abb. 4).

Abb. 1: Verteilung der geröntgten Tiere auf Tierarten und Gewichtsklassen
Abb. 1: Verteilung der geröntgten Tiere auf Tierarten und Gewichtsklassen

Abb. 2: Verteilung der geröntgten Tiere auf die Jagdformen Ansitz- und Bewegungsjagd
Abb. 2: Verteilung der geröntgten Tiere auf die Jagdformen Ansitz- und Bewegungsjagd

Abb. 3: bei den geröntgten Tieren vertretene Geschosse
Abb. 3: bei den geröntgten Tieren vertretene Geschosse

Abb. 4: bei den weiterführenden Untersuchungen vertretene Geschosse
Abb. 4: bei den weiterführenden Untersuchungen vertretene Geschosse

zu den Fragen 1) und 2):
Unsere Daten zeigen gut erkennbare Muster im Geschossverhalten, die bestimmten Geschosstypen zuzuordnen und nicht primär gewebeabhängig sind.

Bei Verwendung bleihaltiger Büchsengeschosse fanden sich – auch schon bei reinen Weichteiltreffern – entlang des gesamten Schusskanals Geschossfragmente (Abbildungen 5 und 6). Auf diese Weise entsteht das Bild des so genannten „Bleischneesturms“ mit sehr vielen und sehr kleinen Splittern, das typisch für Teilmantelgeschosse ist. In den Tierkörpern und Aufbrüchen von Wild, das mit expandierenden Kupfergeschossen erlegt wurde, waren weder bei Weichteil- noch bei Knochentreffern Fragmente vorhanden (Abbildungen 7 und 8). Das Splitterverhalten der untersuchten Teilzerleger aus Kupfer oder Messing unterschied sich durch eine geringere Fragmentanzahl bei gleichzeitig größeren Fragmenten deutlich von dem konventioneller bleihaltiger Geschosse. Oftmals war hier sogar eine Identifikation des Geschossfabrikats anhand der Röntgenaufnahme möglich.

Röntgenbilder eines Rehs (25,4 kg)1, Geschoss: Teilmantel, Patrone: 7 x 64
Abb. 5 und 6: Röntgenbilder eines Rehs (25,4 kg)1, Geschoss: Teilmantel, Patrone: 7 x 64
Abb. 5: Rückenlage, Pfeile markieren den Schussverlauf; Abb. 6: Seitenlage, kleiner Kreis: Einschuss, großer Kreis: Ausschuss

Röntgenbilder eines Rehs (18,4 kg), Geschoss: Lapua Naturalis, Patrone: .30-06 Sprgf.
Abb. 7 und 8: Röntgenbilder eines Rehs (18,4 kg), Geschoss: Lapua Naturalis, Patrone: .30-06 Sprgf.
Abb. 7: Rückenlage, Pfeile markieren den Schussverlauf; Abb. 8: Seitenlage, kleiner Kreis: Einschuss, großer Kreis: Ausschuss

Die Bearbeitung der Fragen 3), 4), 5) und 6) stützt sich auf die Daten aus den Computertomographien und Sektionen. Diese lassen derzeit keine Tendenz bezüglich einer besseren Tötungswirkung bestimmter Geschosskonstruktionen erkennen, sie sind jedoch aufgrund der geringen Fallzahl noch nicht statistisch auswertbar.

Als Beispiel seien hier CT-Aufnahmen (Abb. 9, 12, 14) und Sektionsfotos (Abb. 10, 11, 13, 15, 16) eines Frischlings (12 kg) gezeigt.
Geschoss: Barnes XLC, Patrone: 8 x 57 IS, Schussentfernung ca. 60 m, keine Flucht, Überlebenszeit sehr kurz
Die CT-Bilder zeigen Querschnitte durch Brust- bzw. Bauchhöhle des Tieres von hinten gesehen, die Wirbelsäule befindet sich oben.

Einschuss

Wirbelfraktur

Ausschuss



CT-Aufnahmen: Anna Trinogga und Guido Fritsch
1 Angegeben ist immer das Gesamtgewicht des nicht aufgebrochenen Tieres.